Am 10. März 2021 haben wir in einem Online-Panel zu Datenteilung und -nutzung für das Gemeinwohl debattiert. An der Diskussionsrunde haben Ingo Dachwitz, Anke Domscheit-Berg, Andreas Pawelke und Nadine Schön teilgenommen. Die Aufzeichnung dazu befindet sich nun am Ende dieses Beitrags. 

Ende Januar ist die lang erwartete Datenstrategie der Bundesregierung veröffentlicht worden. Darin finden sich gut 240 Maßnahmen, die Deutschland als einen innovativen Vorreiter beim Teilen und der Nutzung von Daten etablieren sollen. Dabei gilt es, Daten nicht nur zu wirtschaftlichen Zwecken bereitzustellen. Dezidiert wird in der Datenstrategie auch auf die Bedeutung von Daten für das Gemeinwohl verwiesen.

Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Verwaltungen müssen dabei gemeinsam aktiv werden, um die Chancen von Daten für gesellschaftlichen Fortschritt bestmöglich zu nutzen und zugleich mit dem Schutz der Privatsphäre in Einklang zu bringen.

Die derzeitige Corona-Pandemiesituation jedenfalls zeigt trotz einiger Umsetzungsschwierigkeiten wie wertvoll eine gelebte Praxis der gemeinwohlorientierten Datennutzung sein kann: Bürger:innen stellen – unter den Auflagen des Datenschutzes – ihre Daten freiwillig bereit, um die Nachverfolgung von Corona-Ansteckungen zu ermöglichen. Ämter teilen mit ihren städtischen oder gar europäischen Nachbarn dann Informationen über aktuelle Fallzahlen, während Start-Ups an datengetriebenen Lösungen für den krisengebeutelten Einzelhandel arbeiten. Nicht alles gelingt dabei bisher so, wie es wünschenswert wäre.

Damit das besser klappt, ist es notwendig, dass wir uns mit verschiedenen Modellen des Datenteilens auseinandersetzen: Konzepte wie Datentreuhänder, Data Commons oder Datenräume sollen dabei die ungenügende Nutzung von Daten angehen und zugleich die Gefahren des Missbrauchs reduzieren. In der Studie „Daten teilen, aber wie?“ der Bertelsmann Stiftung bietet der Datenexperte Andreas Pawelke erstmals einen kompakten Überblick über die prominentesten Ansätze des Datenteilens und zeigt Wege auf, diese aus gesellschaftspolitischer Perspektive zu bewerten.

Auf dieser Basis möchten wir aus dem Projekt „Ethik der Algorithmen“ der Bertelsmann Stiftung nun in einem Online-Panel Antworten auf die Frage finden, wie Daten besser für das Gemeinwohl geteilt und genutzt werden können. Dazu haben wir am 10. März 2021 mit Expert:innen aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft diskutiert:

Ingo Dachwitz
Redakteur bei netzpolitik.org & Moderator

Anke Domscheit-Berg
Netzpolitische Sprecherin für DIE LINKE

Andreas Pawelke
freiberuflicher Datenexperte, u.a. für UNDP & GIZ

Nadine Schön
Stellvertretende Fraktionsvorsitzende von CDU/CSU


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